Simba

 

weiblich, kastriert

geb. ca. 2019

ca. 49 cm Schulterhöhe

Pflegestelle in 13189 Berlin

 

 

aufgeschlossen, noch unsicher aber neugierig,

verspielt und menschenorientiert

 

 

Mai 2024:

Ja, hier ist sie wieder, unsere Simba. Nachdem sie sich so schön und unkompliziert bei ihrer Pflegestelle eingelebt hatte, fanden wir ziemlich schnell eine junge Frau, die ihr Herz an die zarte Dame verlor. Simbas Unsicherheiten im Stadtleben nahm sie mit Geduld hin und wollte mit ihr zusammen auch das Alleinebleiben, was Simba nicht von Tag 1 an konnte, weiter üben.

Leider haben wir Simba überschätzt. So schnell wie sie sich an die ruhige Stadtlage ihrer Pflegestelle gewöhnte, so sehr machte sie das Leben in dem neuen Berliner Kiez nervös. Das steckte das neue Frauchen an und nach vielen Gesprächen müssen wir einfach ehrlich sagen, dass Simba wieder zurück in eine ruhige Gegend muss. Gerne im Speckgürtel einer Stadt oder in wirklich grüne Bezirke. Jetzt lebt sie an einem sehr verkehrsreichen Knotenpunkt, muss Strassenbahn, Autos und Fahrradfahrer auf einmal wahrnehmen und das schafft sie nicht. Sie hat immer mehr Stress beim Gassi gehen und kommt dadurch auch in der Wohnung nur sehr langsam zur Ruhe.

Wie gut ihr eine ruhige Umgebung tut, zeigt sie, wenn sie tageweise wieder zurück zu ihrer alten Pflegestelle kommt. Dort blüht sie wieder richtig auf, spielt und kommt schnell zur Ruhe. 

Was beeindruckend an der kleinen Hündin ist, dass sie sehr schnell Vertrauen fasst. Wer sie nicht überschwänglich betatschen und bedrängen möchte, wird schnell mit ausgiebigen Schmuseeinheiten belohnt. Sie lernt schnell und ist sehr verspielt. Sie liebt ihr Quietschspielzeug und am Liebsten hat sie Hundekumpels. Diese werden aber nicht unhöflich angerempelt und angespielt, sondern höflich beschnuppert. Nach gesittetem Kennenlernen gibt es dann aber kein Halten mehr und die Toberei kann beginnen. Simba ist eine treuere Begleiterin und ein wirklich toller Hund, der manchmal auch Quatsch im Kopf hat. Aktuell ist leider die Unsicherheit ihrer Halterin und Simbas größer als der Quatschkopf und dass muss schnell geändert werden!

 Simba ist ein sensibler Hund, der aber super neugierig ist und sich sehr an ihrem Menschen orientiert. Dennoch ist sie sehr vorsichtig. Was wir beobachten ist, dass es ihr mit einer souveränen Person und evtl. auch einem souveränen Zweithund viel leichter fällt, sich auch in lauten Umgebungen zu bewegen. Sie ist aktuell sehr schreckhaft, was sich, sobald sie aus dem stressigen Umfeld raus ist, verändert. 

Simba bindet sich sehr an ihre Bezugspersonen. Ihr Vertrauen in Menschen hat sie nicht verloren.
Simba bindet sich sehr an ihre Bezugspersonen. Ihr Vertrauen in Menschen hat sie nicht verloren.

Simba hat in ihrer Pflegestelle innerhalb von kurzer Zeit gut gelernt, entspannt alleine zu bleiben. Am einfachsten geht das, wenn ihr Pflegebruder dabei ist, aber auch ohne ihn kommt Simba in vertrauter Umgebung gut zur Ruhe. Wir gehen also davon aus, dass dies auch nach einem Umzug wieder gut aufgebaut werden kann!

Draußen in der Natur fühlt sich Simba am wohlsten.
Draußen in der Natur fühlt sich Simba am wohlsten.
Und auf der Couch.
Und auf der Couch.

Quatschkopf, Düsenjägerin und Megaschmusi: Simba ist ein Träumchen, wenn sie die richtige Umgebung und ihre Menschen an der Seite hat. 

 

März 2024:

Na? Wer tobt denn hier so süß? Vielleicht unsere Simbi, die tatsächlich recht schnell aufgetaut ist und feststellte, dass sie eine junge lebensfrohe Hündin ist und auch Lust hat mit andern Hunden zu spielen?

Wir sehen hier also Simba, wie sie mit der großen Schäferhündin Emma spielt. Simba genießt die Ausflüge in die Natur, spielt von sich aus auch mufflige Hunde an (so wie unsere Emma) und schafft es sie zum spielen zu animieren. Aber auch ohne Hund genießt sie die Momente, in denen sie, anders als in der Stadt, an der 20m Schleppleine richtig Gas geben kann.

 

20. Januar 2024:

Willkommen liebe Simba, wilkommen im Leben! 

Heute war es soweit: Wir, das sind ich, Georgine aus dem Team und meine Freundin Maria, holten Simba aus Sachsen ab. Sie hat dort einige Wochen verbracht, konnte sich von dem unfassbar stressigem Transport und dem Umzug erholen und fand sogar einige Hundefreunde. 

Jetzt geht ihre Reise weiter, nach Berlin, wo wir für sie eine wundervolle Familie suchen. Eine, die sie nicht nochmal im Stich lässt. Eine, die mit ihr behutsam die Welt entdeckt und eine, die sich von ihrer liebevoll vorsichtigen Art genauso bezaubern lässt, wie wir.

Das erste Wochenende liegt nun hinter ihr und wir zeigen euch die ersten Eindrücke. Die Autofahrt hat sie prima gemeistert. Sie schaute viel aus dem Fenster und rollte sich aber auch ein und döste.

In Berlin angekommen, lernte sie direkt ihren neuen Mitbewohner kennen, löste sich sogar draußen und entspannte sich ziemlich zügig. Schaut selbst, wie innig sie schon nach einem Tag den Kontakt zu ihrem Pflegefrauchen sucht. Kontaktstehen und Berührungen geben ihr unglaublich viel Halt. 

Simba hat schnell das Körbchen für sich entdeckt. Ausruhen nach einem ereignisreichen Tag!
Simba hat schnell das Körbchen für sich entdeckt. Ausruhen nach einem ereignisreichen Tag!
Erster Gassigang in Berlin Pankow: Mutig und mit Hundekumpel an der Seite meistert sie die neuen Eindrücke.
Erster Gassigang in Berlin Pankow: Mutig und mit Hundekumpel an der Seite meistert sie die neuen Eindrücke.
Januar 2024:
Dass Simba das Unglück ins Gesicht geschrieben steht, ist schwer zu verleugnen. Wir hatten gehofft, das Blatt für sie zu wenden, als wir sie im Dezember nach Deutschland schickten. Leider stellte sich dies als ein Fehler heraus und Simba brach mal wieder einen ungewollten Rekord. Innerhalb weniger Stunden war ihr Aufenthalt bei der Familie beendet und da keine Pflegestelle frei war, haben wir sie übergangsweise in einer tollen Pension untergebracht.

 

Dort fällt vor allem auf, dass auch dieses Szenario Simba zu "tierheimähnlich" ist. Ob Hundezimmer oder Zwinger macht für viele Menschen und Hunde einen großen Unterschied - für Simba nicht so. Sie will ein Zuhause. Deshalb sind wir sehr glücklich, dass die schöne Hündin noch im Januar in eine Pflegestelle in Berlin ziehen darf.
In der kurzen Zeit hat Simba sich mit vielen verschiedenen Hunden angenähert. Zunächst sehr abweisend, teilweise sogar abschreckend, konnte sie sogar mit Artgenossen Freundschaft knüpfen, die ihr nicht ganz geheuer waren. Mit ihrer Bezugsperson funktioniert das Zusammenleben gut, Simba macht alles mit, auch den Test-Gang in den Baumarkt. Jedoch fällt auf, dass die Hündin, verständlicherweise, für Stresssituationen kaum Strategien kennt. Ihr erster Impuls ist in der Regel "bloß weg hier!" oder wenn das nicht funktioniert extremes Demuts- und Beschwichtigungsverhalten. In Zukunft wird ihr Mensch mit ihr daran arbeiten müssen, kreativ zu werden, damit das Leben sie weniger überfordert.
Simba stellen wir uns in einem Zuhause vor, wo der/die Mensch(en) viel Wert und Zeit in den Aufbau einer stabilen Vertrauensbeziehung investieren, aber letztendlich nicht dabei stehen bleiben, dass der Hund sich ständig hinter ihnen versteckt. Liebevolle Forderung mit maßvollem Alltagstraining, Ruhe, Geduld, aber auch Interessantes, Spaß und Leben sollten Bestandteil des Zusammenlebens sein. 
Haltet euch auf dem Laufenden, denn wir werden berichten, sobald die besondere Hündin umgezogen ist.
28. März 2023:
Vor einem Monat haben wir Simba zu einer Wanderung in den Wald mitgenommen. Es war das erste Mal, dass sie nach eineinhalb Jahren im Tierheim die Freiheit genoss. Wir konnten feststellen, dass sie es wirklich genossen hat. Für ein paar Stunden fühlte sie sich wie ein richtiges Haustier. Sie schnüffelte neugierig herum und wollte immer ganz vorne in der Gruppe sein. Im Auto war sie super ruhig und wir hatten keine Probleme.
Wir waren sehr traurig, sie wieder in den Zwinger zu stecken, aber wenigstens haben wir ihr diese Erinnerungen mit auf den Weg gegeben, bis sie jemanden findet, der sie jede Woche auf solche Wanderungen mitnehmen kann. Wir hoffen, dass sie nicht zu lange warten muss und dass ihr Geist nicht bricht, bevor das passiert.
Januar 2023:
Von den wenigsten Hunden, die sich im Tierheim befinden, kennen wir die Geschichte, wie und warum sie gekommen sind.
Die meisten von ihnen haben niemanden, der es uns sagt, und wir können nur raten. Es gibt jedoch einige, deren Narben, Angst in ihren Augen und Verhalten für sich selbst über ihr Leben vor dem Tierheim sprechen.
Einer von ihnen ist Simba:
Vor anderthalb Jahren kam ein verängstigter Hund ins Tierheim in Seslavci, mit Narben im Gesicht, einem halbgeschlossenen Auge und einer bestimmten Meinung über Menschen. Sie wollte uns nicht in ihre Nähe lassen, und die Leine war das Unheimlichste, was sie je gesehen hatte. Es war klar, dass Simba misshandelt worden war, ob von einem früheren Besitzer oder von jemandem auf der Straße, spielte keine Rolle.
"Oh nein, dieser Hund wird das Tierheim wahrscheinlich nicht verlassen", sagten wir Freiwilligen zueinander. Wie soll sie also das Vertrauen zu den Menschen zurückgewinnen, wenn sie uns nicht einmal in ihren Zwinger lässt!
Aber wir haben nicht aufgegeben, weil jeder eine Chance verdient, glücklich zu sein, egal welche Ängste er hat.
Und so schenkten wir Simba jeden Samstag ein wenig Aufmerksamkeit, zuerst durch die Gitterstäbe, dann ließ sie uns zu sich kommen und wir bestachen sie mit dem einen oder anderen Leckerli. Unser Aufenthalt im Zwinger wurde immer länger, bis sie uns schließlich sogar erlaubte, sie zu streicheln, aber bei dieser Gelegenheit schien sie wieder an ihre Vergangenheit zu denken und vergaß die guten Zeiten mit den Freiwilligen.
Und so hatte Simba eineinhalb Jahre lang ihren Zwinger nicht verlassen und hatte keine Ahnung, was auf der Wiese auf der anderen Seite des Gebäudes vor sich ging. Bis zu den Weihnachtsspaziergängen der Freiwilligen, bei denen sie Besuch von jemandem bekam, der seit ein paar Monaten nicht mehr ins Tierheim gekommen war, den sie aber gut kannte. Simba freute sich wie ein Hund, der seinen Besitzer nach monatelanger Abwesenheit zu sehen, so sehr, dass sie sogar ihre Ängste vergaß und seine ihre Schritte außerhalb des Zwingers machte ... bis hin zum Rasen.
Bei den Spaziergängen, die die Freiwilligen jeden Samstag im Tierheim in Seslavci veranstalten, kann nun jeder unsere Simba sehen, wie sie stolz auf das Gras tritt und sich über jeden freut, der sie streicheln möchte. Wir glauben, dass das Mädchen für seine Tapferkeit das beste Zuhause und einen Menschen verdient, der ihr alles Glück der Welt schenkt, um die verlorenen Jahre hinter Gittern und ihre Vergangenheit wiedergutzumachen.
Denn jeder hat eine zweite Chance verdient, und sie hat sie demjenigen gegeben, der sie betrogen hat - dem Menschen.

Wenn Sie Simba ein liebevolles Zuhause schenken möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf oder füllen Sie gleich unser Bewerbungsformular aus.