Ichi

 

weiblich, kastriert

geb. ca. 2020

Schulterhöhe ca. 35 cm

Pflegestelle in Sofia

 

misstrauisch, zurückhaltend, fröhlich, klug, neugierig

 

 

April 2025:

Im Februar verließen die drei Mitbewohner - Ichi, Sani und Slav - ihren Käfig in Seslavci, aber sie machten sich nicht auf den Weg in ein neues Zuhause, sondern wurden lediglich in ein anderes Tierheim nach Slatina gebracht.

Ichi hatte jedoch Glück und verbrachte nur ein paar Wochen im neuen Tierheim. Die Freiwillige, die viel Zeit in ihre Sozialisierung investiert hatte, beschloss, ihr nicht nur ihre Zeit im Tierheim sondern auch ihr eigenes Zuhause zu öffnen, um sie auf das echte Leben in einer Pflegefamilie vorzubereiten.

Ichi gewöhnte sich tatsächlich sehr schnell an ihre neue Umgebung und die Veränderungen im häuslichen Umfeld.

Vor ihrem Umzug in die Pflegestelle wurde Ichi einem 4D-Test unterzogen, der positiv auf Herzwürmer war. Diese befand sich noch im Frühstadium und wurde mit Doxycyclin behandelt. Hier ist also nur noch die regelmäßige Nutzung eines Spot-Ons nötig.

 

In ihrer Pflegestelle ist Ichi gesellig und ruhig, sie macht keinen Unfug, sie versteht sich problemlos mit der Katze und ist bereits stubenrein. Sie kann auch schon bereits ein paar Kommandos und am liebsten hört sie die Worte - „Spaziergang im Park“, dann fängt Ichi an zu springen, um so schnell wie möglich in den Park zu kommen. Bei anderen Hunden ist sie wählerisch, bei kleineren Hunden reagiert sie freundlich und möchte sie kennenlernen, bei größeren Hunden ist sie nicht so freundlich, wahrscheinlich reagiert sie hier aus Unsicherheit. Auch außerhalb des Tierheims reagiert sie noch etwas misstrauisch gegenüber Menschen - sie geht nicht nach vorne, sondern geht eher aus dem Weg, auch zu Hause sucht sie hauptsächlich ihren bekannten Menschen.

In dieser kurzen Zeit in der Pflegestelle konnte Ichi das Meer, die Berge und viele andere wunderbare Orte sehen, von denen sie bis dahin nicht einmal wusste, dass sie existieren.

 

Ichi hat kein Problem damit, in einer städtischen Umgebung spazieren zu gehen oder im Auto mitzufahren. Laute Orte machen ihr keine Angst mehr, sie geht immer sicherer an der Leine. Eines der Dinge, an denen wir noch arbeiten müssen, ist die Überwindung von Ängsten und der Aufbau von Vertrauen zu Menschen.



Januar 2025:
Ichi ist der erste Hund unseres beigen Trios und der erste, der uns sein Vertrauen schenkte. Sie ist das Mädchen mit den gepunkteten Socken – einzigartig und unvergesslich.
Im Jahr 2021 kamen drei verängstigte, verwirrte und zitternde Schwestern in unser Tierheim. Sie waren damals etwa ein Jahr alt. Über ihre Vorgeschichte wissen wir nichts. Wir nannten sie Ichi, Nia und Sani – auf Japanisch eins, zwei und drei – nach der Reihenfolge, in der sie uns ihr Vertrauen schenkten. Ichi war die Erste, dann folgte Nia, und zuletzt Sani, die größte Herausforderung.
Nia gewöhnte sich schnell an Menschen und ihre Umgebung und fand noch im ersten Jahr ein Zuhause. Ichi und Sani blieben bei uns im Tierheim – immer noch verängstigt, immer noch unsicher, was mit ihnen geschah. Doch mit der Zeit wurde das Tierheim ihr Zuhause. Die beiden sind unzertrennlich. Sie geben einander Halt und Schutz, man sieht sie oft eng aneinander gekuschelt oder sogar aufeinander liegend. Vielleicht ist genau dieses starke Band zwischen ihnen das Geheimnis, warum sie sich all die Jahre ihre Lebendigkeit und ihren Charakter bewahrt haben.
Ichi verbrachte das erste Jahr ihres Aufenthalts fast ausschließlich in ihrem Käfig. Während andere Hunde am Wochenende ungeduldig auf die Spaziergänge warteten, zog sie sich in die hinterste Ecke ihres Käfigs zurück, voller Angst vor dem Unbekannten. Eines Tages jedoch begann eine freiwillige Helferin, ihr und ihrer Schwester Sani regelmäßig ihre Zeit und Liebe zu schenken. Jeden Samstag setzte sie sich zu ihnen in den Käfig, sprach beruhigend auf sie ein und zeigte ihnen mit Geduld und Ausdauer, dass weder Menschen noch ihre Umgebung eine Bedrohung sind. Ichi war jedoch sehr misstrauisch: Sie nahm zwar ein Leckerli aus der Hand, zog sich danach aber sofort wieder zurück und versteckte sich im unteren Teil des Käfigs. An die Leine nehmen oder gar Spaziergänge waren lange undenkbar.
Es dauerte mehr als ein halbes Jahr, bis Ichi bereit war, sich ein Geschirr anlegen zu lassen und nach draußen zu gehen. Anfangs mussten wir sie knuddeln und raustragen, aber mit der Zeit entspannte sie sich und begann, die Ausflüge zu genießen. Schritt für Schritt wuchs ihr Selbstbewusstsein, und ihre Spaziergänge wurden länger. Heute zeigt sie deutlich, wie sehr sie das Rausgehen schätzt, auch wenn sie in neuen Situationen immer noch vorsichtig bleibt.

Mit viel Arbeit und Hingabe ließ sie sich schließlich nicht nur auf die freiwillige Helferin, sondern auch auf andere Menschen in ihre Nähe ein. Heute ist sie neugierig und aufmerksam – ein Hund mit Charakter.

Obwohl Ichi im Tierheim kaum trainiert wurde, hat sie einige Kommandos wie „Sitz“, „Stopp“ (Stehen bleiben) und „Ok“ (Weiter gehen) verinnerlicht. Ihre Intelligenz und Neugier sind deutlich zu erkennen, auch wenn sie mit Angst und Misstrauen vermischt sind. In unbekannten Situationen zeigt sie sich stur, fängt an zu zappeln und versucht manchmal sogar, die Leine mit ihren Vorderpfoten zu lösen – so geschickt, dass es wirkt, als ob sie die Hände eines Menschen hätte und nicht die Pfoten eines Hundes. In solchen Momenten hilft es nur, geduldig zu bleiben, ihr Raum zu geben und vielleicht einen Schritt zurück zu gehen.

Unser größtes Ziel ist es, Ichi dabei zu helfen, ihre Ängste weiter abzubauen – insbesondere ihre Unsicherheit gegenüber Menschen und speziell Männern. Und obwohl sie noch einen weiten Weg vor sich hat, macht sie jede Woche kleine, aber sichtbare Fortschritte.

Das Leben im Tierheim ist für einen Hund wie Ichi eine Herausforderung. Ängstliche und zurückhaltende Hunde können sich hier oft nicht entfalten und stagnieren in ihrer Entwicklung. Manche von ihnen erreichen einen Punk, an dem sie einfach nicht mehr weiterkommen – andere ziehen sich komplett zurück. Wir glauben, dass Ichi in einer ruhigen und sicheren Umgebung, schneller Vertrauen fassen und ihre Ängste überwinden wird.

Sie ist ein sehr kluger und neugieriger Hund, auch wenn diese Neugier mit Angst gemischt ist, sehen wir in ihr die Bereitschaft zu lernen und neue Dinge zu erforschen, was uns in unserer Überzeugung bestärkt, dass sie mit der richtigen Unterstützung so viel mehr erreichen kann. Ichi wäre die perfekte Begleiterin für Menschen mit Hundeerfahrung, die einen ruhigen Lebensstil führen und die Geduld und Zeit mitbringen, ihr die Welt auf behutsame Weise zu zeigen.

Ein Zuhause in einer kleinen Stadt, einer ruhigen Nachbarschaft oder ein Haus mit Garten wäre ideal für sie. Überfüllte Plätze, Lärm und viele Menschen machen ihr noch Angst. Doch mit der richtigen Familie, die ihr die Wärme eines Zuhauses schenkt, könnte Ichi endlich die Geborgenheit und Liebe erfahren, die sie so dringend braucht.

Wir hoffen von Herzen, dass Ichi bald das Tierheim verlassen kann. Wie sehr wünschen wir uns, dass sie die Wärme einer Familie spürt und endlich ihr eigenes Zuhause findet. Dieses Mädchen hat so viel Potenzial und so viel Liebe zu geben – sie braucht nur die Chance, sich zu entfalten.


Wenn Sie Ichi ein schönes Zuhause schenken möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf oder füllen Sie gleich unser Bewerbungsformular aus.